Der Gutshof hat sich allem Anschein nach aus einer sehr alten Wehranlage entwickelt - baugeschichtliche Nachweise existieren kaum.
Die südliche und östliche Umfassungsmauer ist aus schweren Natursteinen gefügt und durch einige schmale schießschartenförmige Fenster unterbrochen. Ein Teil dieser Ringmauer bildet die Außenseite eines Tonnengewölbesockels auf dem bis vor einigen Jahren das Herrenhaus stand. Heute ist davon nur noch eine Ruine zu erkennen. Die leichte Konstruktion des Hauses verbunden mit einem schweren Dach führten schon vor Jahrzehnten zu Problemen. Vor einigen Jahren schließlich war der Abriss des Gebäudes unausweichlich, da es eine Gefahr für das benachbarte, von der Familie Janssen als Wohnhaus genutzte Gebäude darstellte.
Dieses heutige Wohnhaus schließt sich auf östlicher Seite im rechten Winkel an die verbliebenen Gemäuer des ehemaligen Herrenhauses an. Nach Westen und Norden verlaufen Stallgebäude aus verschiedenen Jahrhunderten.
Die erste urkundliche Erwähnung des späteren Rittergutes Behrensen kann mit dem Namen Seghebode und Theodoricus de Bernusen auf das Jahr 1228 datiert werden.
Durch Vererbung und Übergabe durchläuft das Rittergut mehrere Besitzer, einer von diesen ist die Familie von Halle, die sich noch heute durch ein Epitaph an der ehemaligen Schlossmauer präsentiert (siehe Bild oben).
Die Verbindung des Rittergutes Behrensen mit der Familie von Strube für 250 Jahre ergibt sich 1682 durch ein Lehen des Heinrich Casimir Fürst von Nassau, Katzenellenbogen, Vianden, Diez und Spiegelberg an Johann David. 1840 bewirtschaftet Alexander von Strube das Gut als erster studierter Landwirt aus seiner Familie (sie waren vorwiegend Beamte und Offiziere) 40 Jahre lang selber.
Im Jahre 1932 verkaufte Gertrud von Strube als letzte Erbin ihres Geschlechts das Gut an den 1900 in Hameln geborenen Juristen und Pharma-Fabrikanten Dr. jur. Heinrich Ludwig Karl Janssen.
Zu seinen Lebenszielen gehörte es, die Familie nach ihrer Abwanderung aus dem Stedinger Raum wieder auf dem Lande - nahe der Weser - sesshaft zu machen, was ihm gelang.
Im Jahre 1947 heiratete er die hessische Gräfin Marie Gabriele von Schlitz gen. von Görtz aus der Burgenstadt Schlitz. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor von welchen der älteste Sohn Bolko Nikolaus Janssen der heutige Besitzer des Rittergutes ist.
In die Bruchsteinmauern rund um das Gut sind an verschiedenen Stellen die Wappen der jeweiligen Besitzerfamilien eingelassen; so zum Beispiel das der Familie Halle am Pächterhaus (heutiges Wohnhaus): "drei Blüten".
Das Wappen der Familie Strube war einst am Herrenhaus zu sehen, heute befindet es sich noch am Haupttor: "Kranich mit Schlüssel".
Schließlich ist das Wappen der Familie Janssen am linken Parktorpfeiler zu sehen: "Herz mit Kreuz".
Gästezimmer, Rittergut Behrensen